Bereits im 16. Jahrhundert lebten die Knappen zumeist in gemauerten Berghäusern. Für das Freilichtmuseum wurde allerdings ein ebenfalls für die frühe Neuzeit typisches Holzhaus eines Obersteigers nachgebildet. Es erinnert mit seiner offenen Feuerstelle und der schlichten Einrichtung entfernt an die Einrichtung von Almhütten im alpinem Raum.
Wie wir aus einer Bergordnung erfahren, arbeiteten die Bergleute im Jahre 1532 wöchentlich 44 Stunden. In besonders hochgelegenen Gruben wurde nur von Dienstag bis Freitag neun bis zehn Stunden gearbeitet, um den Knappen Gelegenheit zu geben, am Samstag abzusteigen, den Sonntag im Tal zu verbringen und am Montag zu den oft 3.000 Meter hoch gelegenen Gruben wieder aufzusteigen. Bei hoher Schneelage war es den Knappen nicht immer möglich, ins Tal abzufahren.
Die Ernährung der Knappen, speziell jener, die in den hochgelegenen Berghäusern wohnten, war zwar nicht kalorien‑, aber vitaminarm und erschreckend einseitig. Zur Zeit des Melchior Putz bekam ein verehelichter Bergarbeiter pro Woche etwa 5 Laib Brot, 1 1/2 Kilogramm Roggen‑ und Weizenmehl, 1/2 Kilogramm Schmalz, 1/2 Kilogramm Käse, 1/2 Kilogramm Schaf‑ oder Ziegenfleisch und 25 bis 50 Dekagramm Schweinefleisch. Die Unverheirateten erhielten etwa um 25 Prozent weniger. In Notzeiten ernährten sich die Knappen oft monatelang nur mit Brennsuppe, Brot und Speck. Abgesehen vom allgegenwärtigen Sauerkraut herrschte an Obst und Gemüse Mangel. Trotz dieser spartanischen Kost gab es selbst in der Zeit des florierenden Goldbergbaues echte Proviantschwierigkeiten: Hauptgrund waren Missernten und die daraus resultierenden gestiegenen Lebenshaltungskosten.
Da es damals noch keine öffentlichen sozialen Einrichtungen für die im Bergbau Beschäftigten gab, wurde die Bruderlade geschaffen. Diese Einrichtung war eine frühe Form der Sozialversicherung, in die alle Mitglieder einzahlten und aus der bei Krankheits- oder Todesfall entsprechende Beträge an die Betroffenen bzw. Hinterbliebenen ausbezahlt wurden. Die Bruderlade als Gegenstand war eine zumeist hölzerne, oft reichverzierte Truhe, in deren Oberteil die Münzen gehortet wurden. Den Boden dieser Kassettenteiles bildete eine Intarsienarbeit, die einen Hund darstellte. Hatte man alle Münzen entnommen, war man „auf den Hund gekommen.“ Es gab allerdings im Unterteil der Truhe noch eine schmale, eiserne Lade, die wichtige Bergwerkspapiere und vor allem die Bestätigungen über Grubenanteile (Kuxen) enthielt. Sprichwörtlich kennen wir diese „eiserne Reserve“ noch heute.