Stollen

Anfänglich wurde das Gold im Pingenbergbau aus den Sedimenten und aus Zemen­tationszonen gewonnen, später wurden Stollen zu den Tau­erngoldquarz­gängen vor­getrieben. Im Hinblick auf die Abbautechnik und Förderung der Erze änderte sich seit der Zeit der Kelten und Römer bis zur Erfindung des Schießpulvers nahezu nichts. Auch die Knappen des 15. Jhdts. arbeiteten mit Schlegel und Eisen. Das Zermürben des Ge­steins durch Feuersetzen und das Spren­gen der Felsen mit hölzernen Keilen, die man mit Wasser übergoss, waren brauch­bare Methoden, die sich eineinhalb Jahr­tausende hielten. Erst der Einsatz von Schießpulver ermöglichte die frühneu­zeit­liche Hochblüte des Tauerngoldbergbaues im 16. und 17. Jahrhundert.

Die Bringung der Erze erfolgte in Erzschlitten und Hunten, wobei Funde beweisen, dass auch der sogenannte „ungarische Grubenhunt“, ein Spur­nagelhunt, häufig in den Revieren der Goldzeche im Einsatz war.

Werkzeuge, wie Schlegel und Bergeisen, Hauen und Stufeisen, Kratzer, Keile und Fäustel bezeichneten die Bergleute als Gezähe oder Häuer­zeuge. Dazu Agricola: „Von den eisernen Werkzeugen im engeren Sinne gibt es vier Formen, welche wenig in der Gestalt, aber nach Länge und Dicke voneinander verschieden sind. Oben sind alle breit und quadra­tisch, damit man das Fäustel darauf schlagen kann, unten sind sie zuge­spitzt, damit sie die Härte der Gesteine und Gänge mit ihrer Schärfe zer­teilen.“ Agricola unterscheidet zwischen Bergeisen (heute Stemmeisen), Ritzeisen, Sumpfeisen und dem Fimmel. Der Bergbau­sachverständige des 16. Jahrhunderts schreibt weiters: „Erde, Steine, Erze und andere Mineralien, die mit der Keilhaue gelöst oder mit den Eisen gewonnen sind, werden in Gefäßen oder Körben oder Säcken aus den Schächten herausgezogen, mit Schubkarren oder Hunden aus den Stollen herausgeführt oder aus beiden mit Trögen herausgetragen.“

Grubenhunte fassten wesentlich mehr als Erzschlitten oder Schubkarren. Am Boden der Hunte waren zwei kleine eiserne Achsen befestigt, um deren Ende sich auf beiden Seiten hölzerne Scheiben drehten. Erst beim ungarischen Grubenhunt wur­den sie durch eiserne Radpaare ersetzt. Durch den am Boden befestigten Leitnagel wurden die Hunte in der Spur geführt, die in den Laufpfosten ausgespart waren. Der Begriff Geleuchte umfasste alle Beleuchtungsmittel vom Kienspan über Fett-, Öl- und Unschlittlampen bis zu den Freiberger Blenden, die noch bis ins beginnende 20. Jahrhun­dert im Einsatz waren – ebenso wie die „steirischen Frösche“ (Frosch­lam­­pen, die sich im Laufe der Jahrhunderte aus den griechischen und römischen Öllampen entwickelt haben).