Schmelzhütte

Das Schmelzwesen galt lange Zeit als Geheimkunst, was in früheren Jahrhunderten noch durch besondere Bestimmungen für den Betrieb von Schmelzwerken unter­strichen wurde.

Auch der Schlich aus der Pochtrübe kam häufig in die Schmelzhüt­ten, speziell dann, wenn kein Quecksilber für eine Amalgamation zur Verfügung stand. Nach Agricola wurden goldhaltige Schlicherze mit Bleiglätte und Herdblei unter Zugabe von Eisen­hammerschlag in einem Ofen verschmolzen. Man erhielt so eine Legierung von Gold mit Blei, die in den Treibofen eingetragen wurde.

Die weitere Behandlung der angereicherten Gold‑Silber‑Legierung erfolgte mit Schwefelsäure in kleinen Tie­geln aus Knochenasche (Capellen). Das auf diese Art und Weise von allen Verunreini­gungen befreite Gold blieb im Tiegel als Rückstand zurück. Aus den Tiegelscherben wurde letztlich das Silber herausgeschmol­zen.