Röststadl

 

Das sulfidische Golderz wurde aus zwei Gründen geröstet: Durch das Erhitzen wurde das Erz einerseits vom Schwefel befreit und andererseits mürbe gemacht. Dadurch konnte es effizienter gepocht werden.

Die Methode war einfach. In der Erde wurde ein Röstbett im Geviert ausgehoben und mit feuerfesten Steinen oder Ziegeln ausgekleidet.

Dazu Agricola: „Auf dieses (Röstbett) werden (Holz)Scheite nebeneinandergelegt und darüber andere quer und auch nebeneinander. Diesen Haufen Scheite nennt man einen Rost. Dies wird so oft wiederholt, bis der Haufen 1 oder 2 Ellen hoch ist. Dann wird allerhand Stückerz, das mit Fäusteln gepocht ist, daraufgelegt, zumeist die größten Stücke, dann die mittelgroßen und zuletzt die kleinsten. Man fügt es so zusammen, dass es sanft aufsteigt wie ein Kegel. Damit der Erzschlich sich nicht zerstreue, wird er mit Wasser angefeuchtet und mit der Schaufel festgeschlagen. Wenn aber solcher Schlich nicht vorhanden ist, decken manche den Haufen mit Kohlepulver zu, wie es die Köhler auch tun.“

Der beim Rösten freiwerdende Schwefel erzeugte einen grässlichen Gestank nach faulen Eiern, der sich durch das gesamte Hüttendorf zog. Die hier arbeitenden Hüttenleute waren wirklich nicht zu beneiden.