Erzscheideplatz

Die über Bocksamsteige oder Sackzugriesen angelieferten Gesteine wurden auf dem Erzscheideplatz zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Die sulfidischen Golderze wur­den vom tauben Material geschieden, um den Röstvorgang möglichst effizient zu gestal­ten.

Der Erzscheideplatz wurde auch „Scheidcram“ („Scheidkram“) genannt. Mit „Cram“ („Kram“) bezeichnete der Bergmann ein Behältnis oder eine Hütte zum Aufbewahren der Gezähe und Geräte oder zur Verrichtung bestimmter Arbeiten.

Große Blöcke wurden auf dem mit Steinplatten ausgelegten Boden mittels eines 5 bis 7 kg schweren Schlägels zertrümmert, die kleineren Stücke wurden mit Fäusteln auf den Erzscheidepulten und Klaubetafeln bearbeitet. Die hier arbeitenden „Aus­schläger“, die das Hauwerk zerschlugen und das Erz vom tauben Gestein schieden, bezeichnete man als „Scheider“. „Diesen Arbeitern“, schreibt Agricola, „... sind die Beine mit Rinden, wie mit Stiefeln, verwahrt, die Hände mit langen Handschuhen, damit die Stücke, die abspringen, sie nicht verwunden.“

Gesammelt wurden die Golderze in Mulden oder Mölterl, in denen sie weiter zum Röststadel transportiert werden mussten.